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Grinlak Kategorie[43]Mythen und Legenden ... Text[154]Der Ursprung der Inseln
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Der Ursprung der Inseln
Mit geduldigem Blick überfliegt die greise Frau ihre Zuhörerschaft aus Kindern mit ihren Eltern, Tagelöhnern und Kranken. Nach einer Weile stellt sich Ruhe ein und nur das gelegentlich Knistern des Kaminfeuers durchbricht die Stille der Dorfhalle.
Mit bedeutungsträchtiger Stimme, in der sowohl Weisheit als auch Ehrfurcht mitschwingen, beginnt sie ihre Geschichte von der Entstehung der Inseln Grinlak und Erach.

"Der Vater der Zeit wurde von seinen Kindern aus dem Pantheon gestoßen und musste von dort an sein ewiges Leben auf der Oberfläche der Erde verbringen. Nur die beiden jüngsten der Götter, sein letzter Versuch vor der vollendenden Schaffung der Sterblichen, waren noch zu unerfahren um den großen Zorn fühlen zu können, der alle anderen bewog, wollten ihn retten und sprangen ihm nach. Doch sie waren zu schwach und sanken, wie der Eine, unaufhaltsam der Erde entgegen. Nebeneinander fielen sie, zu weit voneinander entfernt um einander berühren zu können. Nur mit Worten konnten sie sich gegenseitig Trost spenden und während des langen Falles entdeckten sie die Vollkommenheit der Seele des anderen und die Anziehung zwischen ihnen wurde stärker.
Ihnen wurde klar, dass sie dem Einen, der sie erschaffen hatte, nicht mehr helfen konnten und waren fortan nur noch für einander da... bis sie schließlich auf dem harten Wasser des Ozeans aufschlugen."
Die Stimme der Frau schwillt zu einer Lautstärke an, die man ihr auf den ersten Blick kaum zugetraut hätte. Bedächtig, fasst jedes einzelne Wort betonend, trägt sie eine alte Weise vor
"Zwei Seelen, vereint in der lodernden Hitze brennender Lieber, kamen nach langer Zeit endlich zusammen. Die Funken sprangen über und entfachten ein gewaltiges Feuer, welches die beiden fast verbrannte und nur kahlen Boden und Asche zurückließ.
Doch nach einer Weile entspross ein Keim dem grauen Staub und wuchs schnell zu einem kräftigen Bäumchen heran, doch an Stelle von Blättern züngelten Flammen dem Himmel entgegen.
Die Liebe hatte überlebt und war gestärkt aus dem Inferno hervorgegangen und brannte heller als je zuvor.
Mit jedem neuen Licht an den Ästen des Baumes, mit jedem weiteren Aufflammen seiner Krone wurde er nur noch kräftiger und höher und sein Licht strahlte weit über das Land und das Meer als Beweis der Macht der Liebe und Zeichen der Hoffnung."
Nach einer kurzen Pause, in der sie die Worte auf die Zuhörer wirken lässt, ergänzt sie noch...
"Eben dieses Licht durchflutete die Täler, überschwemmte die Ebenen, strahlte über die Berge und erhellte die dunklen Tiefen der Ozeane. Überall, wo sein Schein auftraf, entfalteten sich die verschiedensten Formen von Leben. Hier und da entstanden Quellen, die mit den süßen Wasser der Berge die jungen Pflanzen nährten, auf dass diese den Tieren und Menschen als Nahrung dienten.
Die Körper der Zwei, welche jetzt die beiden Inseln bilden, zerschlugen jedoch beim Aufprall auf das harte Wasser. Doch ihre verbundenen Seelen lebten fort bis in die heutige Zeit... und vielleicht findet sogar einer von euch den Baum mit der Flammenkrone, Màth'ara'garâdh' "(Anm. Kurzform "Màtharâdh")
2002-04-02 ~ written by TheDoctor




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